Schimmel und Formaldehyd
worauf Sie achten sollten
Fast täglich kommen neue Produkte auf den Markt, die mit besonderen Eigenschaften wie z. B. längerer Lebensdauer oder einer hohen Pflegeleichtigkeit angepriesen werden. Den wenigsten ist dabei bewusst, dass diese angepriesenen Eigenschaften durch chemische Zusatzstoffe erreicht werden. Diese verschiedenen Zusatzstoffe können ausdünsten, was schnell zu hohen Konzentrationen von Schadstoffen in unseren Wohnräumen führen kann. Kontinuierlich haben so die Schadstoffe in unserer Umgebungsluft zugenommen. Im normalen Alltag macht sich hierüber keiner Gedanken, erst, wenn Beschwerden wie Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder Allergien auftauchen, wird nach möglichen Ursachen geforscht.
Zwei der häufigsten Wohngifte wollen wir daher einmal benennen:
Schimmelsporen
Zu den am weitest verbreiteten Krankmachern in unseren Wohnräumen zählen die Schimmelsporen. Durch die Pilzsporen in der Luft können die verschiedensten Beschwerden ausgelöst werden.
Die hermetische Abdichtung moderner Gebäude, der fehlende natürliche Luftaustausch sowie der Einsatz von chemisch „verbesserten“ Baustoffen, sind entscheidende Gründe für die Zunahme dieses Problems. Dabei wäre die Verwendung von reinen Kalkputzen und reinen Kalkfarben die einfachste und wirkungsvollste Art Schimmel dauerhaft aus den Gebäuden fernzuhalten. Da Kalkputz stark alkalisch ist, können Schimmelpilze darauf nicht überleben.
Schon die Römer wussten, dass Kalkputz und Kalkfarbe die natürlichste und beste Methode ist um Schimmel aus den Wohnräumen fernzuhalten. Leider gerieten die Vorteile von Kalk in der breiten Bevölkerung durch „chemisch verbesserte Baustoffe“ wieder in Vergessenheit und wurden höchstens noch von Bauern genutzt, die ihre Ställe und Wohnungen zur Desinfektion und Schimmelvorbeugung mit Kalk tünchten.
Heute wird Kalkputz als idealer Schutz wiederentdeckt. Durch eine breite Farbpalette eignet sich der widerstandsfähige und desinfizierende Putz hervorragend für dekorative Oberflächen.
Ein weiterer uralter natürlicher Baustoff ist der Lehm. Lehmfarben oder Lehmstreichputze wirken ähnlich wie Kalk gegen Schimmel. Er nimmt Feuchtigkeit aus der Luft in sich auf, hält sie so lange fest, bis die Umgebungsluft wieder trockener geworden ist, und gibt sie dann wieder frei. So wird ein Ausgleich hinsichtlich der Luftfeuchte geschaffen. Lehm kann nicht nur bei der Fachwerksanierung alter Häuser verwendet werden, sondern auch bei Neubauten, bei denen der ökologische Aspekt einen hohen Stellenwert einnimmt.
Es sei jedoch angemerkt: Sind Mängel am Bauwerk ursächlich für die Schimmelbildung, z. B. durch undichte Rohre, Wände oder Decken, hilft nur diese zu beheben!
Formaldehyd
Formaldehyd ist ein seit Beginn des 20. Jahrhundert eingesetzter Stoff, der als Klebstoffbestandteil in Holzwerkstoffen, z. B. für Möbel, Innenausbau und Fertigbauweise seine Verwendung findet. Im Juni 2014 wurde er durch die EU als „kann Krebs erzeugen“ (Kategorie 1 B gemäß CLP-Verordnung) eingestuft. Eine Einstufung in die Kategorie 1 B erfolgt, wenn auf Grundlage von tierexperimentellen Daten und Erfahrungen davon ausgegangen werden kann, dass eine Substanz beim Menschen Krebs erzeugen kann.
Hohe Konzentrationen wurden hier früher vor allem von Holzwerkstoffen, wie Spanplatten oder Sperrholz erreicht. Heute werden durch die Chemikalien-Verbotsverordnung in Deutschland, diese Baumaterialien in drei Emissionsklassen unterteilt. So soll z. B. im Möbelbau inzwischen hauptsächlich die niedrigste Klasse eingesetzt werden. Dies gilt jedoch nicht für Möbel, die wie heute üblich in Fernost gebaut und hier teuer verkauft werden. Selbst in Holzspielzeug aus China wurde durch die Stiftung Warentest eine hohe Formaldehydbelastung festgestellt.
In vielen Produkten des täglichen Gebrauchs ist Formaldehyd zu finden und dünstet in unsere Raumluft aus. Durch die Atmung und über die Haut nehmen wir den Schadstoff auf. Ein länderübergreifendes Verbot für Formaldehyd in der Raumluft gibt es nicht.
Eine Möglichkeit die Formaldehydbelastung in der Raumluft zu minimieren ist auch hier der Kalkputz. Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz hat in Untersuchungen nachgewiesen, dass Kalkputze auf Innenwandoberflächen für die Reinigung der Innenluft sorgen. Schadstoffe wie z. B. Formaldehyd werden erstaunlich schnell und ein für alle Mal absorbiert.
Kalkputz ist jedoch nicht gleich Kalkputz. Entscheidend ist, dass keine chemischen Zusätze verwendet werden und dass die Inhaltsstoffe voll deklariert werden, d. h. sämtliche Roh- und Hilfsstoffe, die zur Herstellung eines Produktes notwendig sind, sollten auf dem Label aufgeführt sein und die Richtigkeit der Angaben regelmäßig durch unabhängige Prüfinstitute zertifiziert werden. Dass dies in der Praxis jedoch so nicht durchgeführt wird, wurde in der Blogreihe „Kalkputz-Lüge“ bereits ausführlich aufgezeigt.
Gute Luft ist unerlässlich für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Ein gestörtes Raumklima fördert dagegen Unbehagen und Krankheit, Passivität und Depression. Es sollte uns daher ein Anliegen sein für uns und vor allem für unsere Kinder ein möglichst schadstofffreies Raumklima in unserem Heim zu schaffen und hierbei der Wahl der Baustoffe viel Aufmerksamkeit schenken.
Gerne beantworten wir Ihre Fragen zum Thema „Wohngift“.
Grüßt vom Natürlich Kalk®– Team
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